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Mandeln und Darmgesundheit: Die Forschung

Die Forschung zeigt, dass der Verzehr von Mandeln mit positiven Eigenschaften für die Darmgesundheit in Verbindung gebracht wird. Jüngste Studienergebnisse deuten auch darauf hin, dass Mandeln dazu beitragen können, bestimmte Funktionen der Darmmikrobiota zu verbessern.

9/11/2022

Das Darmmikrobiom ist die Gemeinschaft von Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und anderer Mikroben, die in unserem Magen-Darm-Trakt leben und eine entscheidende Rolle bei vielen Körperfunktionen wie Verdauung, Stoffwechsel, Immun- und Gehirnfunktion spielen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Darmmikrobioms ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden, und eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung trägt dazu bei, die Vielfalt des Mikrobioms zu erhöhen und die Gesundheit zu fördern. Der Zusammenhang zwischen Mandeln und Darmgesundheit wird zunehmend erforscht und die Ergebnisse mehrerer Studien deuten darauf hin, dass der Verzehr von Mandeln dem Darmmikrobiom und der allgemeinen Darmgesundheit zugutekommen kann.

In einer Studie1, haben Forscher*innen herausgefunden, dass die Aufnahme eines morgendlichen Mandelsnacks in den Ernährungsplan von Studienanfänger*innen, die normalerweise kein Frühstück zu sich nehmen, die Vielfalt und Zusammensetzung des Darmmikrobioms verbessert. Die Forscher*innen untersuchten die Vielfalt und den Reichtum des Darmmikrobioms bei denjenigen, die morgens Mandeln aßen, im Vergleich zu denjenigen, die Graham-Cracker verzehrten. In der Mandelgruppe war die quantitative Alpha-Diversität um 3 % und die qualitative Alpha-Diversität um 8 % höher als in der Cracker-Gruppe nach der Intervention. Wie in der ursprünglichen Studie vermutet, ist eine größere Bakterienvielfalt mit positiven Auswirkungen auf die Gesundheit wie Glukosetoleranz und Insulinsensitivität verbunden. Die Forscher*innen vermuten, dass die Ballaststoffe, die einfach ungesättigten Fette und der Polyphenolgehalt der Mandeln für die höhere Alpha-Diversität verantwortlich sind.

Eine andere Studie zeigte, dass der Verzehr von Mandeln die relative Häufigkeit bestimmter nützlicher Bakterien im Darm erhöht. In dieser Studie wurde die metabolisierbare Energie verschiedener Mandelformen gemessen2 und die Forscher*innen sammelten Stuhlproben, die später analysiert wurden, um die Veränderungen der Darmmikrobiota zu verfolgen. Eine Gruppe von 18 gesunden erwachsenen Männern und Frauen verzehrte drei Wochen lang täglich 1,5 Portionen (43 g) ganzer Mandeln, gerösteter Mandeln, gehackter Mandeln oder Mandelbutter. Die Teilnehmer*innen wiederholten dies für jede Mandelform. Am Ende jedes dreiwöchigen Zeitraums wurden Stuhlproben genommen. Die Forscher*innen vermuten, dass die in Mandeln enthaltenen Ballaststoffe und mehrfach ungesättigten Fettsäuren für die Modulation der Zusammensetzung des Darmmikrobioms mitverantwortlich sind.

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Studie zeigt, dass der Verzehr von Mandeln bestimmte Funktionen der Darmmikrobiota fördern kann

In einer Studie des King's College London3 wurde untersucht, wie sich ganze Mandeln und gemahlene Mandeln (Mandelmehl) auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota, die Vielfalt der Darmmikrobiota und die Darmpassagezeit auswirken.

Die von Professor Kevin Whelan geleitete Studie ergab, dass der Verzehr von Mandeln den Gehalt an Butyrat, einer nützlichen kurzkettigen Fettsäure (SCFA), im Dickdarm deutlich erhöht. Butyrat, das von Mikroben im Darm bei der Verdauung von Ballaststoffen produziert wird, ist die Hauptenergiequelle für die Kolonozyten, die den Dickdarm auskleiden. Möglicherweise spielt Butyrat bei mehreren Prozessen im Zusammenhang mit der Gesundheit des Menschen eine Rolle. So könnte die Fettsäure unter anderem zur Verbesserung der Schlafqualität und zur Bekämpfung von Entzündungen beitragen und wurde zudem mit der Absenkung des Darmkrebsrisikos in Verbindung gebracht.4,5 Des Weiteren trägt der Mandelverzehr signifikant zur Anregung des Stuhlgangs bei. Es besteht ein Zusammenhang zwischen regelmäßigem Stuhlgang und einem gut funktionierenden Magen-Darm-System.

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Wie wirken sich Mandeln auf Ihre Darmgesundheit aus?

Hier erfahren Sie alles, was Sie über diese neue Studie wissen müssen:

Teilnehmer*innen der Studie:

An der Studie nahmen gesunde erwachsene Freiwillige (75 Frauen, 12 Männer) im Durchschnittsalter von 27,5 Jahren teil, die regelmäßig naschten und sich ballaststoffärmer als empfohlen ernährten.

Aufbau der Studie:

Die Teilnehmer*innen wurden nach dem Zufallsprinzip einer Gruppe zugewiesen, die jeweils 29 Teilnehmer*innen umfasste. Die erste Gruppe erhielt 56 g ganze Mandeln pro Tag, die zweite Gruppe 56 g gemahlene Mandeln (Mandelmehl) pro Tag, und die Kontrollgruppe verzehrte Muffins mit gleichem Energiegehalt (2/Tag). Die Teilnehmer*innen wurden aufgefordert, jeweils zweimal täglich über einen Zeitraum von vier Wochen die studienrelevanten, statt ihrer gewohnten Snacks zu sich zu nehmen. Zu jedem Snack tranken die Teilnehmer*innen mindestens 100 ml Wasser.

Ergebnisse der Studie:

Die Studie ergab, dass die Teilnehmer*innen, die Mandeln verzehrt hatten, eine signifikante Steigerung der Butyratkonzentration sowie eine erhöhte Stuhlganghäufigkeit verzeichneten. Die Mandeln wurden gut vertragen und führten nicht zu gastrointestinalen Symptomen. Dies deutet darauf hin, dass der Verzehr von Mandeln eine Möglichkeit sein kann, die Ballaststoffzufuhr ohne nachteilige Auswirkungen zu steigern. Dies legt nahe, dass die Funktion des Darmmikrobioms dadurch positiv verändert werden kann.

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Ein Blick in die Zukunft der Mandeln und der Darmgesundheitsforschung

Angesichts der vielversprechenden Ergebnisse sind weitere Forschungen geplant, um die Auswirkungen von Mandeln auf die Darmgesundheit zu untersuchen und unser Wissen auf diesem Gebiet zu verbessern.

Die Nährstoffversorgung des Darms

Die Forschung stellt einen Zusammenhang zwischen den zahlreichen in Mandeln enthaltenen Nährstoffen und ihrer möglichen Rolle bei der Verbesserung und Erhaltung der Darmgesundheit her. Eine Portion (30 g) Mandeln liefern 14 g ungesättigte Fettsäuren, 4 g Ballaststoffe und essenzielle Nährstoffe, unter anderem 81 mg (22% des täglichen Bedarfs) Magnesium, 220 mg (11 % des täglichen Bedarfs) Kalium, 7,7 mg (60 % des täglichen Bedarfs) Vitamin E, was sie zu einem nährstoffreichen Snack macht.

Obwohl diese Ergebnisse viel versprechend sind, darf nicht vergessen werden, dass die Darmgesundheit im Allgemeinen ein Forschungsgebiet ist, das noch in den Kinderschuhen steckt - es gibt noch viel zu entdecken und zu verstehen. Obwohl die Ergebnisse dieser ersten Mandelstudien vielversprechend sind, ist weitere Forschung erforderlich.

1. Dhillon J, Li Z, Ortiz RM. Almond Snacking for 8 wk Increases AlphaDiversity of the Gastrointestinal Microbiome and Decreases Bacteroides fragilis Abundance Compared with an Isocaloric Snack in College Freshmen. Current Developments in Nutrition. 2019;3(8):nzz079. doi: 10.1093/cdn/nzz079.

 

2. Holscher HD, Baer DJ, et al. Almond Consumption and Processing Affects the Composition of the Gastrointestinal Microbiota of Healthy Adult Men and Women: A Randomized Controlled Trial. Nutrients. 2018;10 (2): 126.

 

3. Creedon, A. C., Dimidi, E., Hung, E. S., Rossi, M., Probert, C., Grassby, T., Miguens-Blanco, J., Marchesi, J. R., Scott, S. M., Berry, S. E., & Whelan, K. (2022). The impact of almonds and almond processing on gastrointestinal physiology, luminal microbiology and gastrointestinal symptoms: a randomized controlled trial and mastication study. American Journal of Clinical Nutrition, nqac265. https://doi.org/10.1093/ajcn/nqac265

 

4. Koh, A., De Vadder, F., Kovatcheva-Datchary, P., & Backhed, F. (2016). From dietary fiber to host physiology: short-chain fatty acids as key bacterial metabolites. Cell, 165(6), 1332-1345. doi: 10.1016/j.cell.2016.05.0413

 

5. Szentirmai, E., Millican, N. S., Massie, A. R., & Kapas, L. (2019). Butyrate, a metabolite of intestinal bacteria, enhances sleep. Scientific Reports, 9:7035, 1-9. https://www.nature.com/articles/s41598-019-43502-1