Anbauverfahren bieten noch mehr Einsparpotenzial
Aber nicht nur der Einsatz des Wassers wird so einsparend wie möglich gestaltet. Vor allem die Anbauverfahren tragen dazu bei, dass das Wasser auch im Boden gehalten, gespeichert und pflanzenverfügbar gemacht werden kann.
Dazu setzten die Farmer*innen in Kalifornien auf Praktiken der regenerativen Landwirtschaft. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens und die Artenvielfalt zu fördern und natürliche Kreisläufe zu erhalten. Eine dieser Praktiken ist das Recycling ganzer Mandelfelder, welches am Ende des Lebenszyklus des Feldes genutzt wird. So werden die Bäume nach ihrer ca. 25-jährigen Lebenszeit gehäckselt und wieder dem Boden zugeführt. Das führt dazu, dass das Bodenleben, wie Mikroorganismen und Regenwürmer aktiv werden, die Pflanzenreste zersetzen und so Humus aufbauen. Weil die Bäume 25 Jahre lang CO2 gespeichert haben, während sie gewachsen sind, werden die Hackschnitzel wieder in den Boden eingearbeitet, was dabei hilft das CO2 für eine lange Zeit zu speichern – ein Beitrag zum Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Tatsächlich entspricht die gebundene Menga an Kohlenstoff eines Hektars der Menge an Kohlenstoffemissionen, die eingespart würde, wenn eine Person ein ganzes Jahr lang auf das Autofahren verzichten würde. Mehr noch: Recycling von Mandelfeldern fördert die Bodenfruchtbarkeit und gibt dem Boden eine Struktur, die das Wasser und die Nährstoffe halten kann, ohne dass diese Gefahr laufen, in tiefere Bodenschichten und ins Grundwasser verlagert zu werden. Für die Farmer*innen bedeutet dies, dass sie nicht so häufig bewässern müssen, da gesündere Böden die Wassermoleküle länger an der Oberfläche halten, wo die Baumwurzeln sie bei Bedarf aufnehmen können.
Zusätzlich setzten die Mandelfarmer*innen auf den Zwischenfruchtanbau zwischen den Baumreihen oder auf einer benachbarten Fläche, um einerseits Bestäuber und Nützlinge, wie Bienen und Marienkäfer anzulocken und ihnen Habitat zu bieten, andererseits den Boden zu bedecken und ihn so vor Verdunstung und Austrocknung zu schützen. Die Zwischenfruchtmischungen bestehen aus den unterschiedlichsten Mischungspartnern unter anderem Senf, Raps, Rettich, Phacelia.